Interessierst Du Dich für Schach und unsere klubübergreifende Gemeinschaft?
Egal ob Neuling oder Rückkehrer - jede*r ist willkommen!
Willst Du gerne Schach spielen, mehr lernen oder es meisterlich perfektionieren? Dann komm einfach in unseren Club! Für nähere Auskünfte stehen wir Dir gerne beratend zur Seite, persönlich jeden Mittwoch ab 17:00 Uhr im Restaurant Neuland oder telefonisch bei Herrn Ing. Berger 0677 610 85 897. Wir freuen uns!
Schach spielen am Cobenzl - 2023
Ab jetzt wieder voller Schachbetrieb jeden MITTWOCH mit allen unseren Club-Spielern und Freunden
Ab 1. März 17.00 - 22:00 jeden Mittwoch – Klubabend im Restaurant Neuland
Derzeit läuft wieder unsere INTERNE Klubmeisterschaft 2023. Es gibt wieder tolle Pokale für die ersten drei.
29. März 2023: Unser traditionelles Cobenzl-Osterturnier für ALLE und mit Preisen für ALLE im Neuland
17:30 bis ca. 21:30
bis 2.000 ELO national
Nenngeld € 7,-
Kinder bis 12 Jahre haben freien Eintritt.
Cobenzl Osterturnier bei Chessresults
VORANKÜNDIGUNG: In den Sommerferien gibt es wieder den begehrten SOMMERCUP für alle Mitglieder unseres SC Cobenzl
Nachruf an Ferdinand Peitl 1930-2022, einen großen Pionier des Schachsports
"Spielen Sie Schach?"
Wer diese Worte in Bus, Bahn - wo auch immer - erstmals gehört hat lernte bald darauf, dass sie einem Wiener Original, Ferdinand Peitl, entstammen, um augenblicklich zum Schachsport eingeladen zu werden. Verpackt mit Humor und gekonntem Wortwitz waren die Angesprochenen bald verdutzt, egal ob Frau, Kind, Mann, Tourist, ob fremd- oder alpenländischer Natur von den jüngsten Schülern bis hin zu Damen und Herren älteren Semesters.
War der Dialog mal im Gang, so traf man sich häufig wirklich in einem der Clubs, sei es wegen eines Wettkampfes im professionellen Stil oder bloß zum Erlernen schachlicher Grundkenntnisse. Aber aus dem "kurzen Vorbeischauen, nur für ein paar Partien" wurden meistens lange, spannende Spiele mit begehrter Regelmäßigkeit, aus der viele Meister und viele tiefe Freundschaften entstanden.
Ferdinands Grundsatz war natürlich, dass die Herkunft der Spieler vollkommen egal ist. Jede noch so kleine politische Meinungsäußerung am Brett galt als verpönt, ja hatte nicht einmal den geringsten Stellenwert, denn hier gab man sich Schach, trat an um mit ausgefuchsten Ideen so manche perfekt geglaubte Strategie zu widerlegen, um in arger Zeitnot oft noch spontan die skurilsten Ideen zu finden, um dem Denksport freiesten Lauf zu lassen, um mit der Kaffeeschale unrund zu klappern beginnen, anfangs noch stimmlos und alsbald immer stärker zu stöhnen, um dann endlich nach dem letzten Zug kräftigst durch zu atmen. Noch während des Raunens der umstehenden Menge inmitten des sich immer lebhafter ins Diskutieren steigernde Publikum kam dann der gemeinsame Händedruck und bald setzte jenes unschätzbar wertvolle Lächeln, bis hin zum Schulterklopfen der beiden Gegner, ein. Diesen unfassbaren Moment des Glücks mit oft überschwenglicher Freude - den kannte Ferdinand, und den wollte er möglichst vielen Menschen zuteil werden lassen. Schach als Medium Menschen zueinander zu bringen war seine Aufgabe, seine Lebensaufgabe, seine über Jahrzehnte so erfolgreiche Mission!
Wie viele tolle Turniere hat er organisiert, wie viele Clubs gegründet? Es waren über sechs Jahrzehnte unzählbar viele mit Meister und Liebhaber*Innen des Schachs.
Und wievielen Sieger*Innen hat er dabei wohl die Hand geschüttelt? Wie vielen Zweit-, Dritt- oder Letztplatzierten hat er einen Preis überreicht? Nun, hier ist die Rechnung einfacher: Jeder/em! Niemand sollte mit leeren Händen nach Hause gehen, denn jede/r hat sich sehr angestrengt und war damit Teil der gemeinsamen Freude. Eine einzigartige Anschauung, die wir im Club genauso übernehmen und weiterführen wollen.
Ferdinand spielte natürlich auch Schach, doch wie gut beherrschte er wohl die Kunst am Brett? Nun, hier überzeugte er allem voran mit passenden Kommentaren zu den Konstellationen am Brett. Oft hörten wir im Club seine überzeugende Ankündigung in wievielen Zügen sein Gegenüber wohl Matt sein werde um kurz darauf mit "Naja bitte, dieses Gegenmatt hab i übersehen!" zur nächsten Partie prompt aufzufordern.
Über alle Grenzen war Ferdinand beliebt: Weltmeister, wie Anatoly Karpov und Tunc Hamarat kamen gerne mit ihren Freunden zu uns und standen im Mittelpunkt spannender Turniere, genauso wie Veranstaltungen für Kinder und Jugend, aus denen so viele Meister und Liebhaber*Innen unseres Denksports entstammen. Damit überlässt uns Ferdinand Peitl den wertvollen Schatz, seinen besten Zug um ihn gemeinsamen weiter zu pflegen: Die Freude am Schach.
Danke lieber Ferdinand!
Dein SC Cobenzl / Günther
ps: Dieser Nachruf konnte, bedingt durch die technisch Einschränkungen auf unserer HP, erst nun veröffentlicht werden
Nachruf des Wiener Schachverband